Machaut
Besetzung: Gesang, Organetto, Blockflöte, Laute, Viella
Guillaume de Machaut (ca 1300-1377) war einer der bedeutendsten Poeten und Komponisten des 14. Jahrhunderts. Er war sowohl Kanoniker in der Kathedrale zu Reims, wie auch ein Angestellter des Königs Johann von Luxembourg, der als kunstliebender Bohemien bekannt war. Sein einzigartiges Werk ist uns in Manuskripten überliefert, welche er selbst von mehreren Kopisten anfertigen ließ und nur mit seinen eigenen Gedichten und Kompositionen wohlgeordnet angefüllt ist. Zeit seines Lebens war Machaut mehr als Dichter und Poet, denn wie heute für seine Kompositionen bekannt. Er vereinigt Sprache und Musik in absoluter Perfektion und wird nicht zu Unrecht als der Letzte der Trouveres (Minnesänger) genannt. Er ist tief in herkömmlicher Kompositionstradition verwurzelt und vervollkommnet sie in seinen feinsinnigen Werken, neue musikalische Richtungen entdeckend und wegweisend für die ihm folgenden Komponistengenerationen zugleich. In Machauts Manuskripten kristallisieren sich drei Liedformen heraus, welche bis ins 15. Jhd. dominieren sollten und erst später Formes Fixes benannt wurden - die Ballade, das Rondeau und das Virelai.
Santenays Programm präsentiert Chansons dieser Formen, sowie Intabulierungen von Lieder aus dem Codex Faenza und schließt mit der ergreifende Ode über Machauts Tod von seinem Schüler Eustache Deschamps.